1990 als Irène Rai Südindien bereiste, lernte sie Ganesan, einen leprakranken Mann kennen. Er lebte zu dieser Zeit mit seiner Familie auf einer Abfalldeponie, von welcher sie sich auch ernährten.
Bei dieser Lebensweise können sich die Menschen durch den Abfall mit Lepra infizieren und danach diese Krankheit durch ihre Wunden auch weiter verbreiten.
Lepra wird durch Mykobakterien hervorgerufen und verstümmelt vor allem Hände und Füsse. Die Haut wird an diesen Stellen 10 cm weiter oben oder unten gefühllos. Daher wird diese Haut oft beschädigt, da die Patienten ja keine Schmerzen fühlen. Wenn eine leprakranke Person keine oder nur unregelmässig Medikamente nimmt, können die Wunden nicht richtig verheilen und öffnen sich immer wieder von neuem. Obwohl Lepra heute heilbar wäre, leiden immer noch Millionen Menschen darunter, weil sie keinen Zugang zu der nötigen medizinischen Versorgung haben. Nebst der Familie von Ganesan lebten an dieser Stelle verteilt noch fünf weitere Familien auf dieser Abfalldeponie. Unser Hilfswerk erbaute für diese insgesamt sechs Familien eine Siedlung im Tamil Nadu. Nach unserer 12 jährigen Unterstützung dieser Menschen, durften wir glücklicherweise die Siedlung der Leprahilfe Emmaus Schweiz übergeben. Leider fand Irène während all diesen Jahren keine Männer in der Schweiz, welche bereit waren, in Tamil Nadu ein Wasserloch zu graben. Die Menschen dort mussten einige Stunden gehen, um Wasser zu holen. Dies änderte sich erst, als Emmaus Schweiz unsere Familien übernahm. Sie konnten mit ihren eigenen Hilfskräften, welche sie in Südindien haben, ein Wasserloch graben.
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